Aussaat
Chilis anbauen – der erste richtige Schritt. Ein Samenkorn ist eine Pflanze in einer Art „Winterschlaf“ (im Fachjargon „Dormanz“ genannt). So kann sie kalte und (relativ) heiße Temperaturen sowie Trockenheit überstehen, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen.
Durch Wässern den „Winterschlaf“ unterbrechen
Aus diesem Ruhezustand erwacht das Samenkorn erst, wenn Wärme und Feuchtigkeit es zur Quellung und Keimung anregen. Dann folgt der Samen seinem biologisch vorgegebenen Programm. Er produziert Wurzeln und Blätter, wächst und setzt die Fotosynthese in Gang, bei der Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt wird und von der Pflanze benötigte organische Stoffe synthetisiert werden.
Um diesen „Schlaf“ der Samen zu beenden, könnt ihr sie für ein paar Stunden in ein Gefäß mit warmem Wasser legen.
Die Samen schwerfälliger keimender exotischer Sorten gehen schneller auf, wenn man sie für 1 bis 2 Tage (nicht länger!) in Salzwasser legt. Gebt dazu 1 Teelöffel Speisesalz auf 1 l Wasser und verwendet für verschiedene Sorten unterschiedliche Gefäße, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Nach der Salzwasser-Behandlung spült man die Samen mit warmem Wasser ab.
Tipp: Für schwierige Keimer siehe auch unseren Artikel: Das Geheimnis, Saat zum Keimen zu bringen und ggf. unsere Bhut-Anbau-Tipps.
Aussaat-Abstand und -Tiefe
Füllt eure Saatgefäße fast bis zum Rand mit Erde oder gießt die benötigte Anzahl Jiffy-Torftabletten mit lauwarmem Wasser auf. Die Töpfchen am besten gleich ins Mini-Gewächshaus stellen.
Vorteil: Die Jiffy-Torftabletten – zumindest das Original – sind kleine Kraftpakete mit allem, was ein Samenkorn braucht: Weißtorf als Basis für gesundes Wachstum, Dolomit-Kalk zur Regelung des pH-Wertes sowie ein ausgewogener Nährstoff-Mix, der Keimung und Wurzelbildung beschleunigt. Nach eigenen Vergleichs-Tests ziehen wir sie den jetzt häufiger angebotenen Kokos-Tabletten vor.
Übergießt man die Quelltablette mit etwas warmem Wasser, quillt sie schnell auf ihr eigentliches Volumen auf. Ihre Form bekommen die „Töpfe“ von einem feinen Netz, durch das die Wurzeln später ungehindert hindurchwachsen können. Pflanzt man später den kompletten Topf mit dem darin gewachsenen Wurzelballen aus, wird das Netz dann im Gartenbeet oder Container biologisch abgebaut.

Chili Anbau mit der Anzucht Jiffybox
Eine Alternative sind Anzuchttabletts und die in Teil 1 beschriebene ofen-sterilisierte Anzuchterde (siehe Bild unten).

Anzuchttabletts, auch Multitopfplatten genannt, können den Chili Anbau erleichtern
Im Fachjargon heißen die Tabletts „Multitopfplatten“. Der freundliche Gärtner um die Ecke besorgt sie oder hat sie eh im Betrieb.
Der Vorteil: Multitopfplatten sind schön kompakt, dadurch bekommt man noch mehr Pflanzen in die teuer beheizte Anzuchtbox. Und da das Material dünn ist, kann man kann sie ggf. auf Maß zuschneiden. Beides gilt allerdings auch für die „Jiffy Strips“ – zusammenhängende quadratische Presstöpfchen, die mit Substrat (Quelltabletten) oder Anzuchterde gefüllt werden. Die Pflänzchen werden später inklusive dem abbaubaren Topf umgepflanzt.
Sofern ihr Anzuchterde verwendet, legt die Samen einzeln in einem Abstand von ca. 1,5 bis 2 cm auf die Erde. Eine dünne Erdschicht (ca. 3-5 mm) darüber sorgt für dunkle Keimbedingungen. Zum Keimen wird kein Licht benötigt, dies ist erst der Fall, sobald die Keimlinge aus der Erde schauen.
Arbeitet ihr mit Torf-Töpfchen, bohrt in etwa 1,5 bis 2 cm Abstand mit einem Streicholz 2 bis 3 mm tiefe Löcher in die Oberfläche der feuchten, frisch aufgequollenen Töpfe. Steckt in jedes Loch ein Samenkorn und drückt das Torfmaterial vorsichtig zu.
Wir drücken zwei, maximal drei Samenkörner in einen Jiffy-Topf, in gebührlichem Abstand. Je nachdem, wie gut die Sämlinge gekommen sind, wird dann später beim Pikieren der stärkste ausgewählt, ggf. auch mehrere. In die kleineren Einheiten der Topfplatten stecken wir nur jeweils ein Saatkorn, da sich die Pflänzchen sonst zu nahe kommen und die Wurzeln verflechten, was später die Vereinzelung erschwert.
Bevor man dann das Gewächshaus-Oberteil aufsetzt, sollten die Anzuchterde-Gefäße vorsichtig mit etwas lauwarmem Wasser gegossen werd. Jiffy-Töpfchen haben noch vom Aufquellen genügend Feuchtigkeit. Öffnet die Lüftung des Oberteils ein wenig, damit etwas Luft zirkuliert und frischer Sauerstoff hineinkommt. Sind keine Öffnungen vorhanden, klemmet zwischen Ober- und Unterteil ein Streichholz oder einen Zahnstocher.
Tipp: Nicht nur die Samen der diversen Chili–Sorten ähneln sich alle sehr stark, sondern auch die daraus wachsenden Jungpflanzen. Beschriftet daher alle Gefäße sofort nach dem Aussäen! Geht’s im Anzuchtkasten eng zu, sind Nummern zweckmäßiger als lange Sortennamen (siehe Bild oben).
Keimdauer und Temperatur
Wie schnell das Keimen tatsächlich vonstatten geht, hängt stark von der Temperatur ab. Zum Beispiel benötigen Chili-Samen, die bei 30°C in den auf der Saatpackung angegebenen 8 Tagen keimen, bei 10°C leicht ein paar Wochen. Bei noch niedrigeren Temperaturen unterbleibt das Keimen womöglich gänzlich.

Thermometer für den Chili Anbau
Auch nachdem die Keime zu sprießen beginnen, sollte man weiterhin „kalte Füße“ für das Mini-Gewächshaus vermeiden. Insbesondere kalte Fensterbänke entziehen den Saatgefäßen stark ihre Wärme. Solche Kältebrücken können unterbunden werden, indem von vornherein Styroporplatten oder einen Streifen Styropor-Untertapete unter das Gewächshaus gelegt werden.

Heizmatte für den Chili Anbau
Noch besser sind spezielle Heizmatten, wie sie speziell für Mini-Gewächshäuser angeboten werden. Sie sorgen während der gesamten Keimdauer für eine konstante Temperatur und benötigen nur relativ wenig Strom. Achtung: Oma’s Heizkissen ist hierfür nicht geeignet, das wäre gefährlich und es verbraucht zuviel Strom
Außerdem gibt es Gewächshäuschen, in deren Boden eine Heizmatte fest eingearbeitet ist. Diese Lösung ist allerdings meist nicht ganz billig und wenn entweder die Heizung oder das Häuschen kaputt geht, landet die komplette Einheit auf dem Müll. Die Temperatur haben wir auf konstante 27°C eingestellt, überwacht mit einem Erd-Thermometer in einem der Jiffy-Töpfe.

Beheizter, temperaturgeregelter Anzuchtkasten
Anmerkung zu obigem Gerät: Das beheizbare Häuschen stammt von der britischen Firma Parasene. Eine Leserin, die dieses Produkt wie wir bei Beckmann gekauft hat (Bestellbezeichnung dort: „PAM“), machte uns darauf aufmerksam, dass ihr Gerät keinerlei Sicherheitszeichen aufweist. Unseres auch nicht, wie sich beim Nachschauen herausstellte. Darauf solltet ihr beim Kauf besser achten – sicher ist sicher.
Unten seht ihr ein Zimmergewächshaus mit passender Heizmatte. Die Matte gibt eine konstante Wärme ab, daher sollte die Innentemperatur im Gewächshaus regelmäßig kontrolliert werden. Die Temperaturregelung kann entweder über die Schieberegler des Häuschens oder durch kurzzeitiges Abnehmen der Abdeckhaube erfolgen. Alternativ kann man auch eine Zeitschaltuhr verwenden.

Zimmergewächshaus mit passender Heizmatte
Wer bereits Anzuchthäuschen oder -Kästen hat und statt in Töpfchen flächig in Erde anzieht, kann zudem auf Heizkabel (siehe unten) zurückgreifen, die direkt in der Erde verlegt werden. Es gibt sie in verschiedenen Längen. Die Temperaturregelung erfolgt wie bei den Heizmatten.

Heizkabel für den Chili Anbau
Hersteller Romberg empfiehlt, Heizmatten und Heizkabel nicht im kalten Keller oder Außengewächshaus zu verwenden, da eine zu große Temperaturdifferenz nicht ausgeglichen werden kann. In der Regel ist ohnehin der Fensterbankbereich im Wohnbereich die erste Wahl, da ja schon bald Licht benötigt wird.
Ganz wichtig für Heizkabel und Heizmatten:
Kabel oder Matten niemals zerschneiden oder knicken. Kein poröses Kabel oder beschädigten Stecker verwenden! Und: Heizkabel und -Matten von Kindern fernhalten – kein Spielzeug!

Personenschutz-Adapter
Wer bei Strom und feuchter Umgebung auf „Nummer Sicher“ gehen will, sollte über einen „Personenschutz-Adapter“ (siehe Bild oben) nachdenken. Dieser wird vor dem zu betreibenden Gerät in die Netzsteckdose gesteckt und verhindert potenziell lebensgefährliche Stromunfälle. Treten am angeschlossenen Gerät z. B. durch beschädigte Leitungen oder Feuchtigkeit bedrohliche Fehlerströme auf, wird die Stromversorgung blitzschnell unterbrochen. Erhältlich in vielen Garten- und Baumärkten sowie im Elektrofachhandel. Noch besser sind natürlich Steckdosen im Haus, die bereits per FI-Schalter abgesichert sind (ggf. den Elektro-Installateur befragen).
Sobald die Keime heraussschauen, brauchen sie zum Wachsen (Sonnen-)Licht. Mickrige sich drehende langgewachsene Keimlinge sind ein Zeichen für zu wenig Licht. Sofern die Anzucht nicht in einem sonnigen Südfenster steht, können Sie mit speziellen fluoreszierenden Pflanzenlampen nachhelfen, die in etwa 15 bis 20 cm Abstand über den Pflanzen hängen und täglich für 12 bis 14 Stunden brennen (gegebenenfalls Zeitschaltuhr verwenden).

Chili Keimlinge
Pikieren (Umsetzen)
Sofern die Temperatur stimmt, gehen die ersten Samen nach etwa 2 Wochen auf. Sobald mindestens zwei echte Blattpaare vorhanden sind, ist es soweit.

Chili Pflanzen, die groß genug zum Umsetzten sind
Damit sich für das spätere Gedeihen der Pflanzen ein guter Wurzelballen bildet, könnt ihr eure Chili-Pflänzchen einzeln in kleine Töpfe umsetzen (vom ersten Erscheinen der Keime bis zum Pikieren vergehen in der Regel weitere 2 bis 4 Wochen).

Pikierstab für den Chili Anbau
Als Pikierholz eignet sich ein japanisches Ess-Stäbchen, aber bequemer gehts mit einem Pikierstab, zumal der nicht viel kostet. Versuchet nicht, die Pflänzchen einzeln aus der Erde herauszuziehen – die feinen Wurzeln reißen dabei sehr leicht ab. Als Erde verwenden wir gute Blumenerde. Beim Vereinzeln und Umsetzen, aber auch bereits beim Fabrizieren der Saatlöcher ist ein Pikierstab hilfreich.

Pikierte Setzlinge
Verwendet ihr Jiffy-Quelltöpfchen und haben sich bereits kräftige Wurzeln gebildet, pflanzt das komplette Töpfchen in Erde (siehe Bild rechts). Das feine Netzgewebe muss nicht entfernt werden, es ist abbaubar und zerfällt einfach.

Umpflanzung mit kompletten Jiffy-Topf
Sobald es deutlich über 5°C warm ist, können die Pflänzchen schon gelegentlich zum Abhärten windgeschützt nach draußen in die Vormittagssonne gestellt werden. So gewöhnen sich die empfindlichen Pflänzchen an das rauhere Klima im Freien und an die intensivere UV-Strahlung. Behaltet die Schößlinge dabei aber im Auge – zuviel Sonne und auch gefräßige Vögel machen sonst womöglich eure Mühe zunichte.
Manche Chili-Gärtner empfehlen, jetzt ein wenig phosphorhaltigen Flüssigdünger zu geben. Damit soll das in diesem Stadium wichtige Wurzelwachstum gefördert werden.
Auch an dieser Stelle noch einmal die Empfehlung, die Pflanzen in jedem Stadium mit Steckschildern zu kennzeichnen, um später Verwechslungen auszuschließen. Kleinpackungen gibt es im Gartenfachhandel, Packungen mit 100 Stück auch im Pepperworld Hot Shop.

Kennzeichen der Chili Pflanzen mit Steckschildern
Umtopfen/Auspflanzen
Nach etwa weiteren 4 Wochen – und sofern Tag- und Nachttemperaturen es erlauben – können die Chili-Pflanzen dann in ihr endgültiges Quartier draußen umziehen. Entweder in ein Pflanzgefäß oder ins Freiland.

Chili Pflanzen, die nun draußen überleben
Wichtig:
Achtet aber auf jeden Fall darauf, dass auch nachts die Temperaturen keinesfalls mehr unter 5°C fallen. Sonst war alles bisherige umsonst! Chili, Paprika & Co. im Pflanzgefäß können alternativ natürlich auch im Wintergarten oder Gewächshaus bleiben.
Umtopfen in Container
Chilis eignen sich hervorragend als Kübelpflanze. Dies bringt zwei Vorteile: Zum einen lassen sich die Pflanzen auch auf dem Balkon und auf der Terrasse ziehen. Zum anderen sind sie bei Kälte zwecks Frostschutz und zur Verlängerung der Lebensdauer ins Haus oder in den Wintergarten transportierbar. In unserem Klima ein unschätzbarer Vorteil.
Als Pflanzgefäß eignet sich alles, was der Wurzelbildung genug Freiraum lässt, also große Blumentöpfe, Kübel, Kunststoffeimer und Blumenkästen. Ob man Ton- und Terracotta-Töpfe Kunststoffgefäßen vorziehen, ist eine Glaubensfrage. Ton „atmet“ und sieht besser aus. Kunststoffgefäße hingegen bieten den Vorteil, dass die Feuchtigkeit aus Erde und Wuzelballen nicht durch die Wände nach außen verdunstet. Schwarze Kunststoffbehälter speichern zudem die Wärme besser als andersfarbige Gefäße. Insbesondere bei Kunststoffeimern und Blumenkästen solltet ihr darauf achten, dass sich im Boden Löcher befinden, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Andernfalls müssen ein paar 8 bis 10 mm große Löcher hinein gebohrt werden. Chilis vertragen nämlich absolut keine Staunässe.
Wir verwenden gerne Kunststoff-Blumenkästen. Das geht zwar wegen des kleinen Volumens ein wenig auf Kosten der Wurzelentwicklung, dafür lassen sich pro 1-Meter-Kasten 3 Pflanzen unterbringen. So lässt sich selbst eine komplette „Plantage“ schnell zwischen Wintergarten und Terrasse transportieren und platzsparend aufstellen.
Wichtig: Gebrauchte Töpfe, Kübel und Schalen sollten zunächst gut ausgewaschen werden, damit sie frei von eventuellen Krankheitserregern sind.
Tipp: Damit sich auch größere Kübel oder Container leicht bewegen lassen, kann man preiswert und mit wenig Aufwand fahrbare Untersätze basteln: Unter 25 bis 30 mm starke Holzplatten (bei Bedarf im Baumarkt zuschneiden lassen!) werden jeweils vier Möbelrollen (ebenfalls im Bau- oder Heimwerkermarkt erhältlich) geschraubt. Lackieren der Platten hilft gegen Verziehen bei Feuchtigkeit durch Gießwasser.
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen, wie Sie beim Auspflanzen vorgehen.
Schritt 1: Zunächst verteilt eine Handvoll Tongranulat oder gewaschene Kieselsteine ins leere Pflanzgefäß. Dies ist ein weiterer Schutz vor Staunässe.

Tongranulat für den Chili Anbau
Schritt 2: Dann füllt das Gefäß bis etwa 2 – 3 cm unter den Rand mit guter Blumenerde, zum Beispiel „Compo Sana“.
Schritt 3: Als Düngung empfiehlt sich ein gutes Langzeit-Granulat, zum Beispiel der Gartendünger „Ferticote“, den ihr nach Anweisung des Herstellers dosiert. Verteilt den Dünger gleichmäßig in der Erde.

Erde mit Dünger-Beimischung
Schritt 4: Nehmt die Chili-Pflanzen vorsichtig nebst Erde aus ihren Töpfchen und setzt sie so tief ein, dass die Oberkante des Wurzelballens mit etwa 1 cm Erde bedeckt wird. Um die Verdunstung zu regeln und Unkrautwuchs zu unterdrücken, kann die Erde mit einer Schicht Mulch bedeckt werden.

Umpflanzen im Chili Anbau
Soweit mehrere Pflanzen in ein Gefäß gesetzt werden, sollten die Pflanzen voneinander einen Abstand von mindestens 30 bis 40 cm habe. In einen 1-Meter-Blumenkasten passen also drei Pflanzen. Da Sorten wie Gemüsepaprika, Feher und Cubanelle etwas ausladender werden und große schwere Schoten entwickeln, pflanzt man sie am besten einzeln in Eimer oder in große Töpfe (20 Liter oder mehr). Zu wenig Erde führt dazu, daß die Pflanzen (und die Ernte) kleiner ausfallen. „Heiße“ Sorten mit kleinen Schoten – zum Beispiel Cayenne – begnügen sich auch mit kleineren Töpfen von 12 bis 14 cm Durchmesser. Wenn ihr unerwünschte Kreuzungen vermeiden wollt, kommt in jeden Container natürlich nur eine Sorte; so können die Pflanzen an verschiedenen Orten aufgestellt werden.
Schritt 5: Wässert die Pflanzen, um Erdhohlräume zu schließen und das Wurzelwachstum zu begünstigen.
Schritt 6: Gebt jetzt euren Pepper-Containern einen möglichst sonnigen, windgeschützten Standort. Bei Unterbringung im Gewächshaus oder Wintergarten gilt es, die Pflanzen durch Schattierung vor zuviel direkter Sonnenbestrahlung zu schützen.

Praktische Blumekästen für den Chili Anbau
In Blumenkästen lassen sich auch relativ zahlreiche Pflanzen leicht in die Sonne oder in den Wintergarten transportieren.
Auspflanzen ins Freiland
Besonders die großfrüchtigen Sorten, allen voran Gemüsepaprika, liefern im Freiland meist bessere Ergebnisse als im Container – vorausgesetzt, die Lage stimmt. Da Chilis viel Sonne und Wärme brauchen (mindestens 6 bis 8 Stunden pro Tag), sollten sie unbedingt in Südlage positioniert werden. Ein Beispiel: Selbst in unserem temperaturbegünstigten, aber nördlich vom Wohnhaus gelegenen Hochbeet gediehen die der Gemüsepaprika ähnlichen Cubanelle-Peppers im Vergleich zu südlich vom Haus plazierten Containern recht mickrig. Auf der Nordseite wurden die Pflanzen (und die Früchte) nur halb so groß. Auch zeigten sich weniger Früchte. Scharfe Sorten wie Cayenne wuchsen auf der schattigen Nordseite so schlecht, dass sie umquartiert werden mussten. Habt ihr kein Südbeet verfügbar, sollten Sie besser auf Container ausweichen, die auf der Südseite aufgestellt werden können.

Chili-Gärtner Alex beim Auspflanzen ins Freiland
Das Auspflanzen ins Freiland kann drei Wochen nach dem letzten Frost geschehen. Mit einem Folientunnel lässt sich die Wartezeit um bis zu 2 Wochen verkürzen. Es empfiehlt sich, die Erde bereits 8 bis 10 Tage vor dem Auspflanzen vorzubereiten und das Beet zum Vorwärmen mit schwarzem Plastikmulch abzudecken. So geht ihr vor:
- Damit der Boden nährstoffreich genug ist, sollte sie mit etwas Kompost und/oder Mist versetzt werden. Dies gilt besonders dann, wenn an derselben Stelle zuvor stark zehrende Pflanzen angebaut wurden. Außerdem sorgt der Kompost für Wasserspeicherung. Zugleich verbessert er aber auch die Drainage. Besonders beim Paprika-Anbau empfiehlt es sich zudem, vor dem Pflanzen etwa 40 bis 80 g/m2 Volldünger auszubringen. Der pH-Wert der Erde – er gibt an wie sauer der Boden ist – sollte bei 6,5 liegen (der Toleranzbereich liegt zwischen 5,5 und 6,8). *
- Nehmt die Pflanzen aus ihren Töpfchen, ohne den Ballen zu verletzen. Gebt ihnen etwa 40 bis 50 cm Abstand und setzt sie so tief ein, dass die Oberkante des Wurzelballens mit etwa 1 cm Erde bedeckt wird.
- Gießt die Pflanzen an. Um die Verdunstung zu regeln und Unkrautwuchs zu unterdrücken, ist eine Mulchschicht empfehlenswert.
* Pepperworld-Leser Erich G. regt an, den pH-Wert bodenspezifischer zu betrachten: „Das bedeutet, dass Chili auf einem Sandboden optimal bei einem pH-Wert von 5,0-5,5 pH und auf einem karbonathaltigen Tonboden optimal bei pH 6,5 – 7,5 pH wächst.“ Vielen Dank für diesen Hinweis.
Und nicht vergessen: Gebt euren Chili-Pflanzen einen möglichst sonnigen, windgeschützten Standort.
Tipp #1: Falls ihr ein Frühbeet habt, nutzt es doch einmal für Peppers. Wenn die Pflanzen oben anstoßen, Glasabdeckung mit auf entsprechende Länge gesägten Holzleisten einfach höherlegen.
Tipp #2: Keine Terasse? Kein Balkon? Kein Garten? Dann helfen vielleicht unsere Ratschläge für die „Pepper-Plantage“ in der Wohnung.